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Behandlungsfelder Erwachsene

Redeflussstörungen

Von einer Redeflussstörung spricht man, wenn eine Störung des Sprechens vorliegt. Sie zeigt sich durch Unterbrechungen im Sprechablauf, Pausenbildung, Wiederholungen und Einschübe.

Stottern

Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben, Dehnungen oder Blockaden, die das flüssige Sprechen verhindern. Dabei können Zeichen von Anstrengung sichtbar oder hörbar werden.

Diese Symptome nennt man Kernsymptomatik, da sie das eigentliche Stottern darstellen. Die stotternde Person verliert für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau weiß, was sie sagen möchte.

Häufig entwickeln sich unbewusste Strategien, wie das Vermeiden bestimmter Wörter, Wiederholungen von Satzteilen oder Mitbewegungen, mit dem Ziel die Symptome zu kontrollieren.

Durch psychische Reaktionen wie Sprechangst, Verzweiflung oder Trauer über das Versagen beim Sprechen kann zusätzlich ein reduziertes Selbstbewusstsein und Hilflosigkeit hinzukommen.

Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik, ebenso wie eine unterschiedliche Ausprägung des Stotterns je nach Situation und Gesprächspartner.

Für stotternde Menschen, die noch unschlüssig sind, ob sie sich in eine Behandlung begeben wollen, bieten wir eine Beratung in Form einer Erstdiagnostik an. Durch die logopädische Diagnostik wird festgestellt, welche Art von Stottern vorliegt und ob eine Behandlung sinnvoll ist. Anschließend wird der Befund gemeinsam mit dem Patienten besprochen und bei Therapiewunsch werden die Therapiebausteine individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. 

Um einen Therapieerfolg zu erreichen ist es nötig, dass der Patient sich auf die Therapie einlässt und bereit ist viel Zeit in das Training eines veränderten Sprechmusters zu investieren.

Poltern

Poltern zeigt sich in schnellem und / oder unregelmäßigem Sprechtempo. Es treten dabei Auslassungen, Verschmelzungen und artikulatorische Veränderungen  von Lauten, Silben, Wörtern und Phrasen auf. Das Sprechen wird dadurch schwer verständlich, manchmal sogar unverständlich, die Prosodie ist häufig auffällig. Zusätzlich bestehen sehr häufig Unflüssigkeiten in Form von Wiederholungen von Silben, Wörtern und Satzteilen, oder lockeren Lautwiederholungen. 

Polternde Menschen leiden unter einer mangelnden Sprechkontrolle. Die meisten Polterer wissen zwar, dass sie schnell und undeutlich sprechen, können ihr Sprechen in den jeweiligen Sprechsituationen aber nicht kontrollieren. Es können dadurch Sprechängste auftreten, die teilweise zum Vermeiden von Sprechsituationen führen. Die Poltersymptome sind bei Betroffenen sehr unterschiedlich.

In der ausführlichen Anamnese und Diagnostik werden neben der aktuellen Symptomatik und der sprachlichen Entwicklung auch der Leidensdruck, der Umgang mit der Poltersymptomatik und der eigenen Hilfsstrategien sowie die grundsätzliche Therapiemotivation erfragt. Darauf aufbauend erfolgt die Behandlungsplanung mit den jeweiligen Therapieinhalten. 

Ziel ist es, dass der Patient lernt, sein Sprechen in ihm wichtigen Situation zu kontrollieren und eine grundlegende Besserung seiner Symptomatik zu erreichen.